Warum haben Schulden so einen schlechten Ruf?
Vielleicht liegt es daran, dass im Deutschen bei dem Wort „Schuld“ gleich ein negatives Bild in unseren Köpfen entsteht. Wir haben ein schlechtes Gewissen und befürchten, etwas falsch gemacht zu haben. Doch nicht alle Schulden sind schlechte Schulden! Ein souveräner Umgang mit Schulden hilft, finanziell unabhängig zu werden. Darauf gehen Nico und ich in der Folge von „Meine Mäuse – der Finanzpodcast für die Familie“ ein.
Schulden oder lieber Verbindlichkeiten?
In anderen Sprachen wird das Wort „Schuld“ übrigens wertfrei bezeichnet. In Italien, Frankreich oder England bedeutet „Schuld“ übersetzt: „Soll“. Es wäre durchaus sinnvoll, wenn wir im Deutschen „Schulden“ konsequent umbenennen auf „Verbindlichkeit“. Denn nichts weiter ist die Schuld erstmal: eine Verpflichtung zu zahlen.
Nico und ich gehen darauf an, wie wir ganz konkret mit unseren Verbindlichkeiten umgehen, welche Rolle der Zinseszinseffekt bei Krediten spielt und was genau ein Leverage-Effekt ist. Wir versuchen eine Trennung zwischen „guten“ und „schlechten“ Schulden zu finden und zählen dir Beispiele aus der Praxis auf, damit du in Zukunft mögliche Fallen vermeidest.
Verbindlichkeiten sind zwar ein Hebel für den schnellen Vermögensaufbau, doch sie sorgen auch für hohe Verluste. Viele Privatanleger begehen Fehler mit zu hohen Krediten, die sie nicht mehr bedienen können. Vor allem beim Immobilienkauf überschätzen sich viele. Aber auch, wenn sie per Kredit an der Börse spekulieren. Nico bringt das Stichwort „Margin Call“ ins Spiel. Das ist nicht nur der Titel eines sehr empfehlenswerten Films, sondern traurige Realität für alle Spekulanten. Sogar eine Privatinsolvenz kann die Folge sein, wenn es einmal nicht so geklappt wie geplant.
Prinzipiell gilt aufgrund es Zinsessenseffektes, den Nico und ich schon einmal in der Podcastfolge 7 von „Meine Mäuse, der Finanzpodcast für die Familie“ bearbeitet haben: Je früher du deine Schulden zurückzahlst, desto besser und je weniger Zinsen dein Kredit hat, desto besser.
Eine weitere Faustregel für gute Schulden lautet: Die Gesamtkapitalrendite sollte größer sein als die Fremdkapitalrendite (Kreditzinsen). Aufgrund der dauerhaft niedrigen Zinsen und der damit einhergehenden niedrigen Fremdkapitalrendite, sind Anleger dazu weiterleitet, viel zu riskieren. Folge davon ist, dass manche zu teure Immobilien in Relation zur Miete kaufen. Oder Kredite aufnehmen um Aktien zu kaufen, schließlich zeigten ja die letzten 10 Jahre, dass sich die Börse immer nach oben entwickelt, oder? Manche Eigenheimbesitzer entscheiden sich gegen das Sondertilgen und investieren ihr Geld lieber in ETFs. Auch dazu haben Nico und ich eine klare Meinung.
Fazit:
Unser Fazit für einen souveränen Umgang mit Schulden lautet: Erstens Konsumschulden tilgen, dann Notgroschen aufbauen, den Eigenheimkredit tilgen und danach Geld anlegen. Schulden sind weder positiv noch negativ. Sie sind erstmal nur eine Zahlungsverpflichtung. Kredite mögen für manche ein Hebel sein für den schnellen Vermögensaufbau, doch sind sie auch Ursache für eine Privatinsolvenz. Wenn du „gute“ von „schlechten“ Schulden unterscheiden kannst und nicht alles auf eine Karte setzt, bist du schon sehr gut aufgestellt.
Was ist deine Meinung zu Schulden und Verbindlichkeiten? Wie gehst du damit um? Über dein Kommentar freue ich mich sehr.
Links:
Sondertilgen oder Geld anlegen – was ist zu empfehlen?
Schreibe einen Kommentar