Bitcoin fasziniert. Die Kryptowährung ist längst nicht nur ein Zahlungsmittel. Immer mehr Investoren bewahren ihr Vermögen in Bitcoin auf. Die Anzahl an Coins ist begrenzt auf 21 Millionen. Das verspricht einen gewissen Werterhalt. Einige verdienen darüber hinaus mit Bitcoin jeden Monat Geld. Die 7 klügsten Wege dafür erfährst du im Artikel.
Eine Warnung zu Beginn: Der Wert von Bitcoin schwankt stark. Theoretisch ist auch ein Totalverlust möglich. Ein so riskantes Investment ist nicht geeignet als alleinige Altersvorsorge. Zu einem kleinen Anteil in einem diversifizierten ETF-Portfolio kann Bitcoin jedoch interessant sein.
Wahre Bitcoiner sind – ähnlich wie ETF-Investoren – langfristig orientiert. Ihr Anlagehorizont liegt bei 10 oder mehr Jahren. So kannst du kurzfristige Schwankungen gut aussitzen.
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1. Weg: Von der Kurssteigerung profitieren
Im Mai 2010 fand die erste Bitcoin-Transaktion statt. Der Student Jeremy Sturdivant bezahlte damals 10.000 Bitcoins oder umgerechnet 41 Dollar für 2 Pizzen. Nach dem heutigen Kurs (Dezember 2021) wären die Pizzen rund 450 Millionen Dollar wert.
Jeremy ärgert sich angeblich nicht über seinen schlechten Deal. Er ist stolz, ein Stückchen Bitcoin-Geschichte geschrieben zu haben. Behauptet er zumindest in Interviews.
Auch heute weiß kein Mensch, wie sich Bitcoin entwickeln wird. Es spricht aber einiges für weitere Kurssteigerungen. So ist es die einzig wirklich dezentrale Blockchain.
Nicht einmal die zweitgrößte Kryptowährung Ether kann das von sich behaupten. Sie ist ein Projekt des bekannten Gründers Vitalik Buterin, der seine Blockchain Ethereum nach einem erfolgreichen Hackangriff unter Protest der Community veränderte.
Der oder die anonyme Gründerin von Bitcoin, Satoshi Nakamoto, kann den Code nicht ohne Zustimmung der Mehrheit umprogrammieren. Bitcoin ist somit ein echtes Peer-to-Peer Netzwerk.
Diese Unabhängigkeit von einer Person oder Institution ist einzigartig und könnte an Wert gewinnen. Du müsstest nur lange genug dabei bleiben.
2. Weg: Mit Bitcoin Mining Geld verdienen
Die zweite Möglichkeit, um mit Bitcoin Geld zu verdienen, ist Bitcoin Mining. Neue Bitcoins werden von Minern geschürft durch das Lösen von kryptografischen Rechenaufgaben, das sogenannte „Proof of Work“.
„Proof of Work“ ist ein Rechenverfahren, bei dem der Miner zu einer Zeichenkette durch Ausprobieren eine Nonce (Number that can only be used once) finden muss. Mit der Zeichenkette und der Nonce wird ein Hash gebildet. Dieser Hash muss mit einer bestimmten Anzahl Nullen beginnen. Je nachdem, mit wie vielen Nullen der Hash anfängt, lassen sich die Schwierigkeit (Difficulty) und damit auch die Dauer der Berechnung steuern.
Derjenige Miner, der die richtige Nonce findet, bestimmt die Transaktionen des neuen Blocks und erhält die dazugehörigen Transaktionsgebühren. Parallel dazu bekommt er eine Belohnung in Form von Bitcoin.
Das Mining ist beinahe so aussichtslos, wie ein bestimmtes Lego-Teil in der Spielzeugkiste meines Sohnes zu finden.
Zum einen ist die „Difficulty“ exponentiell gestiegen. War sie zu Beginn bei ungefähr 1, liegt sie heute schon bei 25 Trillionen. Circa alle 2 Wochen wird sie angepasst.
Noch dazu erhalten Miner immer weniger Bitcoin zur Belohnung. Früher warteten 50 Bitcoins auf den Miner für eine gelöste Aufgabe, heute nur noch 6,25. Alle 4 Jahre halbiert sich die Anzahl.
Unterschätze nicht die Stromkosten! Dein Miner sollte schon in einem Land mit geringen Energiepreisen stehen, wie Island, Russland oder Norwegen. Deutschland ist da keine gute Idee.
Es gibt zahlreiche Profitabilitäts-Rechner im Internet, mit denen du vorab schätzen kannst, ob sich Bitcoin Mining für dich lohnt. Strompreis, Hashing-Power deiner Hardware, Stromverbrauch und aktueller Bitcoin-Kurs sind Teil der Gleichung.
Kleiner Spoiler: als Privatperson lohnt sich das Minen nicht mehr.
3. Weg: Über Compass Mining Geld verdienen
Bitcoin-Mining alleine ist unprofitabel, wenn du nicht gerade in Norwegen wohnst und mit den Minern gleichzeitig dein Häuschen heizt (das gibt es tatsächlich!). Erfolgreicher wirst du sein, wenn du dich mit anderen zusammenschließt. Dafür hat ein Compass Mining etwas im Angebot.
Auf Compass Mining kaufst du die nötige Mining-Hardware und wählst aus, in welcher Mining-Farm sie stehen soll. Danach suchst du den passenden Mining-Pool und erhältst Bitcoin direkt auf dein Wallet.
Die bekannte Bitcoin Analysting Lyn Alden schrieb einen sehr guten Artikel über die Chancen und Risiken mit Compass Mining.
Jedenfalls solltest du beachten: Bitcoin-Mining ist eine unternehmerische Tätigkeit. Du kannst viel Geld verdienen, wenn der Kurs nach oben geht UND du profitabel aufgestellt bist. Als langfristiger Bitcoin-Investor profitierst du bei steigenden Kursen immer.
Dazu kommt, dass Erträge besteuert werden. In Deutschland sind Bitcoin-Kursgewinne nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei.
Wenn der Bitcoin-Kurs einbricht, kann Compass Mining die teuren Energierechnungen nicht mehr bezahlen: Die Gefahr steigt, dass du dein investiertes Geld nicht mehr zurückerhältst.
Ein positiver Effekt von Compass Mining ist, dass es Bitcoin dezentralisiert. Je mehr Menschen am Mining-Prozess teilnehmen, desto robuster ist das Netzwerk.
Anmerkung Bitcoin Mining in der Cloud
Du wirst immer wieder Angebote im Netz finden, über die Cloud zu Minen. So sparst du dir angeblich teure Hardware und das nötige Know-How. Alles, was du brauchst, ist etwas Startkapital. Und ein ausgeprägtes Risikobewusstsein.
Es gibt mehr Betrüger da draußen als Aga-kröten in Australien.
Daher würde ich davon Abstand nehmen.
4. Weg: Mit Bitcoin Lending Zinsen verdienen
Auch wenn „Lending“ und „Staking“ in Zusammenhang mit Bitcoin gern verwechselt wird: Das Blockchain-Protokoll von Bitcoin erlaubt kein Proof-of-Stake, sondern nur Proof-of-Work. Bitcoins kannst du also nicht „staken“, sondern nur „lenden“.
Was bedeutet nun Bitcoin Lending?
„Bitcoin lending“ bildet ein klassisches Finanzprodukt ab: die Kreditvergabe! Du verleihst deine Bitcoin über einen Online Handelsplatz wie Bitvavo* an Dritte für Zinsen.
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Ähnlich wie beim Festgeldkonto lässt du hier deine Bitcoins für dich arbeiten. Bis zu 2 % Zinsen pro Jahr sind möglich. Die Auszahlung erfolgt wöchentlich.
Du gehst damit aber hohe Risiken ein. Üblicherweise gibt es keine Einlagensicherung – nur Bitvavo bietet unter gewissen Bedingungen eine Kontogarantie über 100.000 Euro. Wird ansonsten ein Onlinemarktplatz gehackt, sind deine verliehenen Bitcoins weg. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber.
Am sichersten ist eine Aufbewahrung bei dir, offline, in einem Cold-Wallet. Eine Anleitung, wie du sicher Bitcoin kaufen kannst, findest du hier.
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5. Weg: Mit ETFs auf den Bitcoin-Kurs wetten
Im Oktober 2021 startete der erste offizielle Bitcoin-ETF in den USA. Das war für viele Anleger der Anlass, zum ersten Mal in Bitcoin zu investieren. Der Kurs hat ordentlich zugelegt.
In Deutschland sind keine Bitcoin-ETFs erhältlich. Es widerspricht der UCITS-Richtlinie der EU, dass ein ETF auf nur einem einzigen Vermögenswert basiert.
Nebenbei: Bei den Bitcoin-ETFs aus den USA handelt es sich um Futures, also Hebelprodukte. Diese bilden nicht den Kurs 1:1 ab. Sondern vervielfachen mit einem Kredit die Gewinne, aber auch die Verluste.
So ein ähnliches Finanzprodukt für Bitcoins ist auch in Deutschland erhältlich: CFDs (Contracts for Difference oder Differenzkontrakte).
Dabei solltest du wirklich wissen, was du tust. CFDs sind nichts für Neulinge. Mehr als 70 % der Kleinanleger verlieren damit Geld.
6. Weg: Mit ETNs den Bitcoin-Kurs nachbauen
Deutsche Anleger können in ETNs (Exchange Traded Notes) investieren, die Bitcoin Kurse nachbauen.
Es handelt sich hier um Inhaberschuldverschreibungen. Du gehst also – anders als bei herkömmlichen ETFs in Deutschland – ein Emittentenrisiko ein. Unter Umständen ist ein Totalverlust möglich. Die Kosten für ETNs schwanken von 0,95 % bis 2 % pro Jahr und sind somit ziemlich teuer. Dafür ist die Variante bequemer.
Scalable Capital* bietet derzeit 7 verschiedene Bitcoin-ETNs an. Du könntest sogar Bitcoins shorten (das heißt auf fallende Kurse setzen). Bei einigen ETNs ist es möglich, die besicherten Bitcoins auf dein Cold Wallet zu überweisen.
Du solltest darauf achten, dass dein Bitcoin-ETN zu 100 % besichert mit Bitcoin ist. Das Fonds-Institut muss die Werte 1 zu 1 hinterlegen. Konkrete Beispiele dafür sind etwa der 21Shares Bitcoin ETP (WKN A2T64E) oder der VanEck Bitcoin ETN (WKN A28M8D)
Die Blockchain-Analyse Firma “Glassnode” schätzt die Anzahl verlorener Bitcoin in eigenständiger Verwahrung auf etwa drei Millionen. Das entspricht beinahe 15 % der sich jemals im Umlauf befindenden Bitcoin.
Kennst du den Spruch: „Not your keys, not your coins„? Aus diesem Grund verwahre ich trotzdem meine Bitcoins in einem Cold Wallet.
7. Weg: Aktien von Unternehmen kaufen, die mit Bitcoin Geld verdienen
Eine weitere Möglichkeit ist, Aktien oder Themen-ETFs zu kaufen von Unternehmen, die mit Bitcoin Geld verdienen. Beispiele dafür sind aktiennotierte Tauschbörsen wie Coinbase oder Chiproduzenten wie NVIDIA. Du könntest in Mining Unternehmen investieren und so bei einer positiven Wertentwicklung den Bitcoinkurs hebeln (wie auch bei Goldminen-Aktien). Oder du setzt auf Unternehmen, die einen Teil ihrer Barreserve in Bitcoin halten, wie Microstrategy oder Tesla.
Das widerspricht einem breit diversifizierten ETF-Weltportfolio. Die Wertentwicklung eines Bitcoin-Unternehmens ist zudem nicht nur vom Bitcoin-Kurs abhängig, sondern auch von der Geschäftsführung oder externen Effekten.
Eine schwache Korrelation verschiedener Assets ist aber wünschenswert für eine ausgewogene Asset-Allocation.
Auf die Steuern bei Bitcoin achten
Bei Kursgewinnen und Kryptolending-Erträgen ist die Sache klar: Ab einem Jahr Haltedauer musst du die Gewinne in Deutschland nicht mehr versteuern. Beim Verkauf unter einem Jahr ist die persönliche Einkommenssteuer zu bezahlen ab einer Freigrenze von 600 Euro. Gewinne können mit Verlusten im selben Jahr gegengerechnet werden. Hier wird Bitcoin wie ein Wertspeicher besteuert, ähnlich wie Gold.
Bewahre am besten Belege deiner Order auf, um zu beweisen, dass du Bitcoins länger als ein Jahr gehalten hast.
Als Verkauf gilt nicht nur die Auszahlung, sondern auch das Bezahlen mit Bitcoin oder der Tausch gegen eine andere Kryptowährung.
Es gibt unterschiedliche steuerliche Vorschriften für Erträge über das Mining. Mining kann je nach Einzelfall private Vermögensverwaltung oder gewerbliche Tätigkeit sein. Das ist ganz schön komplex.
Bei Bitcoin-ETNs gilt die Kapitalertragssteuer. Gewinne über dem jährlichen Freibetrag von 801 Euro werden demnach mit 25 % besteuert. Gegebenenfalls kommen Kirchensteuer und Soli dazu. Du bist in Deutschland so steuerlich im Nachteil zu einem direkten Investment in Bitcoin.
Fazit:
Am einfachsten ist es, wenn du Bitcoin kaufst über eine Exchange und lange hältst. So lässt sich langfristig durch den Wertzuwachs Geld verdienen und du vermeidest Steuern. Am besten verwahrst du deine Bitcoins sicher in einem Cold-Wallet.
Alle anderen Möglichkeiten, mit Bitcoin Geld zu verdienen, sind entweder riskanter, teurer oder du brauchst ein technisches Grundverständnis.
Auch die Steuererklärung wird nicht einfacher, wenn du häufig Bitcoin handelst, schürfst und verleihst.
Hast du schon ausprobiert, mit Bitcoin Geld zu verdienen? Was sind deine Erfahrungen? Schreib mir das in die Kommentare!
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