Vor ein paar Wochen besuchte ich ein Bitcoin-Meetup in München. Einmal im Monat treffen sich Bitcoiner persönlich – überall dort, wo sie mit der Kryptowährung bezahlen können. Sie diskutieren darüber, wie unsere Gesellschaft aussähe unter einem Bitcoin-Standard – wenn also das digitale Geld von der breiten Masse akzeptiert wird.
Ich öffnete die Tür des Restaurants und wurde vom ersten Tisch mit den Worten begrüßt:
„Oh, wie toll, eine Frau!“
Das war lieb gemeint, aber nicht besonders einladend. Schließlich möchte ich nicht so auffallen. Ich blieb trotzdem. Es wurde ein toller Abend, voller Diskussionen und offenen, freundlichen Menschen.
Bitcoin löst einen Wandel aus
Wieso kam ich auf die Idee, zu einem Meet-up zu gehen? Ein paar Monate davor änderte sich meine Sicht auf Bitcoin. Mir wurde klar, dass es nicht nur ein Spekulationsobjekt ist, sondern eine epochale Entdeckung. Meine Verwandlung war so umfassend, dass sie nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Der Block ist geschürft.
Menschen waren schon immer fasziniert von Geschichten. Jede gute Geschichte beinhaltet eine Transformation. Schon Kinder lieben Die Raupe Nimmersatt, die zum Schmetterling wird.
Die nimmersatte Raupe Bitcoin war in meinen Augen nur ein Werkzeug für Wenige, um reich zu werden.Heute ist sie für mich ein Schmetterling, der uns eine so dringend nötige Alternative zum heutigen Geld anbietet.
Die Transformation ist eher Menschen zugänglich, denen Eigenverantwortung wichtig ist. Menschen, die zum Beispiel die Pflege oder Altersvorsorge nicht delegieren wollen an Institute, die uns zur Nummer werden lassen.
Worte wie “Sparen”, “Familie” und “Verantwortung” sind bei Bitcoinern wieder positiv belegt. Kaum ein Artikel fand so viel Resonanz wie der von der Bosch-Managerin Vera Schneevoigt, die gemeinsam mit ihrem Mann für die Pflege der Eltern auf ihre Konzern Karriere verzichtet. Etwas, was sich immer weniger leisten können.
Warum gibt es wenige Bitcoinerinnen?
Gerade die Pflege von Angehörigen wird hauptsächlich von Frauen übernommen. Derzeit ist die Arbeit schlecht oder überhaupt nicht vergütet. Unter einem Bitcoin-Standard würde sich das ändern, weil der Preis für diese Arbeit am freien Markt und nicht von Bürokraten gesetzt wird. Zudem wird die Hilfe innerhalb der Familie unerlässlich.
Warum gibt es dann nicht mehr Bitcoinerinnen?
Bitcoin ist ein multidisziplinäres Thema. Die Kryptowährung berührt Wissenschaften, wie Physik, Technik, Wirtschaft und IT. Diese Studienfächer sind traditionell von Männern belegt. Kein Wunder, dass heute so wenige Bitcoiner Frauen sind.
Das wird sich ändern.
Sollte Bitcoin einmal weiter verbreitet sein, kostet jede Einheit – jedes Satoshi – mehr. Das könnte die finanzielle Abhängigkeit von Frauen erhöhen.
In den nächsten Wochen werde ich den “Meine Mäuse Podcast” und den Blog umbenennen in einemillionsatoshi. Damit will ich mehr Frauen begeistern, in Bitcoin zu investieren und den gesellschaftlichen Wandel zu verstehen.
Ist Bitcoin ein Trend?
Trends werden oft verstanden als Mode, als kurzfristige Erscheinung. Nach dieser Definition ist Bitcoin kein Trend mehr. Das Interesse sinkt parallel zum Kurs.
Es gibt aber noch eine andere Deutung. Trends sind demnach eine neue Auffassung in der Gesellschaft, Wirtschaft oder Technologie, die eine neue Bewegung auslöst.
In diesem Sinne ist Bitcoin ein Trend. Und ich bin eine von vielen, die mit der Bewegung läuft.
Die Kritik an Bitcoin ist laut
Den Schritt hin zu Bitcoin-Inhalten habe ich mir lange überlegt: Schließlich stehe ich mit meinen Namen für ein kontroverses Thema. Die Kurse sind volatil, als Investorin braucht man schon einen langen Zeithorizont und starke Nerven.
Ich kam zu dem Schluss: Menschen wollen authentische Berichte lesen. Es bleibt mir also gar keine andere Wahl, als den Blog und den Podcast umzutaufen.
Starte ich mit “Bitcoin für Frauen” einen Geschlechterkampf?
Schon der liberale Wirtschaftswissenschaftler Ludwig von Mises wusste, dass Innovationen und Wohlstand nur möglich sind mit einer Aufgabenteilung zwischen den Geschlechtern. Wie die aussieht, müssen die Partner selbst für sich entscheiden.
Die ganze Menschheit müsste leiden, wenn es den Frauen nicht gelingen sollte, ihr Ich so zu entwickeln, daß sie sich als ebenbürtige freie Gefährtinnen und Genossinnen mit dem Mann vereinigen können. (Ludwig von Mises, geb. 1881)
Ganz gewiss möchte ich keinen Kampf der Geschlechter initiieren oder eine Quote einführen. Frauen sind keine Klasse. Ihre Interessen stehen nicht denen der Männer entgegen. Sie haben nur (im Durchschnitt!) andere Interessen und Probleme.
Was am Ende bleibt
Meine Zielgruppe “Frauen” bleibt gleich. Auch der Claim passt noch richtig gut: “Dein Weg in die finanzielle Unabhängigkeit.”
Es kann also losgehen.
Mich freut es, wenn du dabei bleibst. Wenn du auch mehr Frauen für Bitcoin begeistern willst, leite den Artikel weiter an deine Freundin, deine Mutter, deine Schwester oder deine Tochter. Kommentiere, wenn du eine andere Meinung dazu hast.
Bitcoin ist noch männlich geprägt. Lasst uns das mit einemillionsatoshi ändern.
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