Bitcoin wird immer beliebter. Jede dritte Frau überlegt in 2022, in eine Kryptowährung zu investieren. Geldmangel und zu wenig Wissen halten sie vor allem davon ab. Auch fehlt es (noch) an Bildung von Frau zu Frau. Offene Gespräche würden angehende Investorinnen ermutigen, den ersten Schritt zu gehen.
Als ich angefangen habe, über Bitcoin zu bloggen und podcasten, war ich unsicher. Jedes Mal, wenn ich gefragt wurde, worüber ich schreibe, klopfte mein Herz.
„Über Bitcoin und Kryptowährungen für Frauen“, antwortete ich und wartete die Reaktion meines Gegenübers ab.
Die war dann durchwegs positiv – vor allem bei Frauen. Ich hörte Antworten, wie „Gut! Das machen sonst ja nur Männer“, oder, „Das finde ich total interessant. Ich habe mich nur noch nie getraut, zu investieren.“ Besonders junge Gesprächspartnerinnen waren angetan.
Wenn ich die schlechte Presse rund um Kryptowährungen anführte, winkten sie ab. „Ja, klar. Aber so ist das bei Innovationen zu Beginn.“
Die Angst, Bitcoin sei fragwürdig, war tatsächlich nur in meinem Kopf. Das zeigen auch die Studien von N26 und Bitvavo. Die wichtigsten Erkenntnisse habe ich dir hier zusammengefasst.
Wie stehen die Deutschen zu Kryptowährungen?
Gesamt investieren 14 % der Deutschen in Kryptowährungen. Als Gründe für die Geldanlage wird eine „hohe Inflation“ oder „schnelle Gewinne“ angegeben.
Dabei schätzen 3 von 5 Befragten Kryptowährungen als hochriskant ein. Das Vertrauen in Bitcoin (5,3) ist viel geringer als das in Euro (7,4) oder Dollar (6,9). Interessant ist dabei: Jüngere von 18 bis 34 vertrauen eher der Kryptowährung (6,1).
Ungefähr ein Drittel denkt, dass der Kurs von Bitcoin den Höchststand überschritten habe, ein weiteres Drittel glaubt an weitere Kurshöhen.
35 % der Bitcoin-Investorinnen und Investoren sichern ihre Kryptowährung zusätzlich ab. Weitere 13 % planen das. Infrage kommt ein Cold Wallet, starke Passwörter und eine 2-Faktoren-Authentifizierung.
Kryptowährungen sind bei Frauen beliebt
So weit, so gewohnt: Anlegerinnen bevorzugen zumeist verzinsliche Sparkonten zu 37 %.
Was mich überrascht hat: Sie setzen vermehrt auf Kryptowährungen! Mittlerweile sind Kryptowährungen die drittbeliebteste Anlageklasse. Für Frauen zwischen 18 und 24 Jahren sind Kryptowährungen sogar das beliebteste Anlageprodukt.
Noch immer beschreiben mehr Männer (34 %) als Frauen (16 %) ihr Wissen über Bitcoin als „gut“ oder „sehr gut“.
Frauen bevorzugen Sicherheit anstelle von kurzfristigen Gewinnen
Wie passt das zusammen? Für 43 % der befragten Frauen stehen finanzielle Sicherheit und langfristiges Vermögen ganz oben auf der Prioritätenliste. Sie wollen für ihr Alter vorsorgen. Nur 16 % an, dass die schnelle Vermehrung ihres Geldes ein vorrangiges Ziel ist.
Offensichtlich sind die Kryptoinvestorinnen langfristig orientiert.
Was Frauen abhält vom Investieren
Warum investieren Frauen nicht mehr? Geldmangel wird als größtes Hindernis unter Anlegerinnen genannt (50 %). Frauen, die nicht investieren, berichten vor allem, dass unzureichende Kenntnisse (40 %) ein Hindernis sind.
Covid und die Auswirkung auf die Investorinnen
Durch Corona hat sich die Situation verschlechtert. Fast die Hälfte der Anlegerinnen gibt an, dass sie jetzt weniger Anlagerisiken eingehen als vor der Pandemie. 42 % haben derzeit weniger Kapital für Investitionen zur Verfügung.
Was könnte Frauen zu Investitionen ermutigen?
Offene Gespräche können dazu beitragen, dass sich Frauen sicherer fühlen – unabhängig davon, ob sie bereits Anlegerinnen sind oder in Zukunft werden möchten.
Mehr finanzielle Bildung von Frauen für Frauen könnte die Chancengleichheit herstellen. Natürlich müsste das Angebot auch angenommen werden.
Oft beobachte ich, dass Frauen weniger Interesse an Finanzen und Technik zeigen. Erfüllen sie damit eine gesellschaftliche Rolle? Wurde Mädchen schon früh gesagt, dass sie dafür kein Talent haben? Fehlen die Vorbilder? Diese Fragen muss wohl jede für sich beantworten. Studien zeigen jedenfalls, dass es keine Geschlechtsunterschiede beim Interesse an MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) im Kindergartenalter gibt. Erst ab dem späten Grundschulalter gehen die Vorlieben auseinander.
Die Pandemie hat insbesondere Frauen einige finanzielle Belastungen auferlegt. Statistisch gesehen übernahmen sie zu einem großen Anteil die Care-Arbeit. Frauen arbeiten häufiger im Haushalt oder erziehen die Kinder – ohne Bezahlung. Durch Ausgleichszahlungen und einer geteilten Sorgearbeit muss dieser Missstand innerhalb der Familie aktiv geändert werden.
Die Politik sollte mit mehr Betreuungsplätzen sowie einem besseren Angebot für die Pflege von Angehörigen einen Beitrag dazu leisten.
Was könnte deiner Meinung nach mehr Frauen zu der ersten Investition bewegen? Schreib das bitte in die Kommentare!
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