Bitcoin erfordert so viel Energie, wie ganz Österreich. Gerade jetzt, wenn Strom und Gas teuer sind, wäre es eine Sünde, diese wertvollen Ressourcen zu verschwenden. Der Dinosaurier ist nicht mehr zeitgemäß und sollte verboten werden.
Wahrscheinlich liest auch du häufig diese Vorwürfe in der Presse. Oft mit dem Appell an die Bitcoin-Community, doch die Überprüfung neuer Transaktionen vom energieintensiven „Proof-of-Work“-Verfahren umzustellen auf das „Proof-of-Stake“-Verfahren. Ethereum wäre da fortschrittlicher.
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Bei Meetups werde ich auch häufig gefragt, wie ich zu dem hohen Energieverbrauch der Bitcoin-Blockchain stehe. Dann überrasche ich die Teilnehmerinnen, indem ich antworte: „Mir ist der Umweltschutz wichtig, aus diesem Grund kaufe ich Bitcoin“.
In diesem Artikel erfährst du, warum das so ist.
Der Energieverbrauch ist abhängig vom Kurs
Doch zuerst müssen wir ein paar Grundlagen klären, um das große Ganze zu verstehen. Nicht jede Transaktion von Bitcoin benötigt gleich viel Energie. Der Stromverbrauch der Bitcoin-Blockchain ist abhängig vom Kurs.
Bitcoin-Miner schnappen sich verifizierte Transaktionen aus dem Mempool, schließen sie in einen Block ein und hashen diesen. Sie erzeugen also eine immer gleich lange Zahlenkette. Diese Zahlenkette muss mit einer bestimmten Anzahl an Nullen beginnen. Das gibt der Bitcoin-Algorithmus vor. Hat ein Miner den richtigen Hash gefunden, also ein Hash mit der korrekten Anzahl an Nullen, dann darf er den Block an die Blockchain hängen und erhält bitcoin zur Belohnung. Das Finden des richtigen Hashes ist so unwahrscheinlich, wie ein pünktlicher Zug der Deutschen Bahn. Trotzdem: Regelmäßig alle 10 Minuten wird ein neuer Block für die Bitcoin-Blockchain gemined.
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Ist der Bitcoin-Kurs gerade hoch, dann konkurrieren zahlreiche Mining-Unternehmen untereinander. Kein Wunder – die Belohnung ist attraktiv. Fällt der Bitcoin-Kurs, dann werden einige Unternehmen insolvent. Die Energie und die Hardware der Miner sind teuer. Die Einnahmen vom Bitcoin-Verkauf sind zu gering, um die Fixkosten decken.
Bleiben nur noch wenige Bitcoin-Miner über, erleichtert der Bitcoin-Algorithmus automatisch das Hashen, indem er die Schwierigkeit (Difficulty) der Hashes anpasst. Das macht er, indem er weniger Nullen vorgibt für den Hash eines Blockes. All das mit dem Ziel, dass weiterhin alle 10 Minuten ein neuer Block gemined wird.
Zusammenfassend: Wenn der Bitcoin-Kurs gerade hoch ist, oder die Mining-Unternehmen glauben, dass der Kurs bald steigt, konkurrieren viele Miner untereinander. Die Anzahl an Hashes pro Sekunde (Hashrate) ist dann hoch. Bitcoin braucht zu diesen Zeiten mehr Strom als üblich. Der Stromverbrauch ist unabhängig von der Anzahl an Bitcoin-Transaktionen selbst.
Derzeit benötigt Bitcoin 0,17 % der Energie der Welt. Ein Drittel davon ist verschwendete Energie, die nicht anders genutzt werden könnte. Warum? Das erfährst du weiter unten im Artikel.
Die Energie macht Bitcoin sicherer
Aber was soll das Ganze mit der Energie? Könnte man das nicht einfacher lösen, mit dem sogenannten „Proof-of-Stake“ Verfahren wie bei der Blockchain Ethereum? Die benötigt weniger Energie als Bitcoin beim Minen von Blöcken.
Mit der Energie wird das Bitcoin-Netzwerk sicherer. Je mehr unabhängige Miner konkurrieren und Hashes produzieren, desto resistenter ist das Netzwerk. Ein einzelner Miner kann dann kein Monopol bilden. So ein Monopol würde mit üblichen Cloud-Computing-Rechnern ungefähr 66 Terawatt an Energie benötigen: Die gesamte Energie aller Cloud-Computing Hardware der Welt mal 3,5.
Der Energiemix für das Bitcoin-Mining
Energieverbrauch an sich ist nichts Schlimmes. Trockner, Weihnachtsbeleuchtung oder das Streamen von Videoinhalten beanspruchen Energie (nebenbei jeweils mehr als Bitcoin). Es kommt darauf an, wie viel CO₂ für die Energieerzeugung ausgestoßen wird.
Kohlekraftwerke stoßen viel CO₂ aus, Erneuerbare Energien wie Wind und Fotovoltaik-Anlagen wenig. Bitcoin-Miner sind immer auf der Suche nach billigem Strom. Wenige wissen: Grüne Energie von Windrädern und Sonnenkollektoren sind besonders günstig, weil dort bisweilen zu viel Energie erzeugt wird.
Dadurch ist das Mining in den letzten 8 Jahren deutlich grüner geworden. Bitcoin wird heute zu 54 Prozent aus Erneuerbaren Energien erzeugt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie von CH4 Capital. Damit hat Bitcoin einen ähnlichen Energiemix wie Deutschland. Hier liegt der Anteil an Erneuerbaren Energien bei ca. 59 %.
Bitcoin ermöglicht den Ausbau erneuerbarer Energien
Warum erzeugen Erneuerbare Energien manchmal zu viel Strom? Nicht überall weht der Wind gleich stark. Die Sonne ist ein launischer Gast. Ich spreche aus Erfahrung, ich lebte über 10 Jahre in Norddeutschland.
Manchmal sind Gebiete, die sich gut eignen für die Energiegewinnung, spärlich bewohnt. Außerdem laufen Windräder Tag und Nacht. Also auch zu Zeiten, an denen Haushalte keinen Strom benötigen. Die Speicherung der überschüssigen Energie in Batterien ist teuer. Der Ausbau von Stromleitungen zu anderen Haushalten, die gerade Energie brauchen, dauert bis zu 10 Jahre.
Bis dahin kombinieren Stromerzeuger ein Windrad oder eine Fotovoltaik-Anlage mit einem Bitcoin-Miner. Das Mining ist ortsunabhängig und nicht angewiesen auf konstanten Strom. So werden Energiespitzen genutzt und sogar profitabel.
Diese Studie für Texas rechnet vor, dass 93 % der überschüssigen Energie für minimale Kosten umgewandelt werden könnten. Damit wären rund 239 Millionen Dollar zusätzlicher Gewinn möglich für die Betreiber. Auch Deutschland produziert überschüssigen Strom, der zu Niedrigpreisen an Nachbarländer verkauft wird – nur um ihn nachts oder bei Windstille teuer zurückzukaufen.
Bitcoin-Miner treiben also die Energiewende voran. Keine Steuergelder sind dazu notwendig. Eine Win-win-Situation für alle.
Bitcoin baut überschüssiges Methan-Gas ab
Texas erlebt gerade eine wahre Bevölkerungsexplosion. Diese Menschen benötigen Energie. Der Bundesstaat produziert schon jetzt mehr Strom als jeder andere Staat in den USA. Gleichzeitig ist Texas der größte Öl- und Gasproduzent. Natürlich wäre es besser, wenn schon heute alles auf Erneuerbare Energien umgestellt wird. Doch der Ausbau braucht Zeit und nun gilt es, den Schaden zu begrenzen.
Bei den Förderstätten fossiler Energien entweicht Methan. Methan ist ein Treibhausgas. Es ist seltener als CO₂, trägt aber viel stärker zur globalen Erwärmung bei. Daher gilt eine Tonne Methan als mindestens 25 Mal so schädlich wie eine Tonne CO₂. Wenn man Methan, das in die Atmosphäre entweicht, verbrennt, entstehen Wärme – also Energie – und CO₂. Da aber das CO₂ weniger schädlich ist als Methan, erspart man der Atmosphäre damit mehr als 90 Prozent der Treibhausgase.
Für die Förderstätten ist es am billigsten, wenn sie das Methan vor Ort in die Atmosphäre entweichen lassen. Manche verbrennen das Gas direkt an der Oberfläche, das nennt man „Flaring“.
So sieht das aus:
Du ahnst schon, worauf ich hinaus will.
Das Methan könnte vor Ort in Energie umgewandelt werden. Dank eines Bitcoin-Miners an der Förderstätte wird dann Strom in Geld verwandelt. Schon wird aus einem Abfallprodukt, das das Klima verpestet, ein profitables Nebeneinkommen mit weniger Abgasen.
In diesem Fall senkt Bitcoin aktiv die Methan-Emission und wird womöglich in den nächsten Jahren nicht nur CO₂-neutral, sondern CO₂-negativ sein.
Weniger Konsum mit Bitcoin?
Nachhaltig schützen wir unsere Umwelt, wenn wir weniger konsumieren. Unser derzeitiges Geldsystem treibt aber den Konsum an, weil es das Geld über die Zeit durch die Inflation entwertet: „Lieber die paar Euro am Konto ausgeben, bevor sie weniger werden“, denken sich viele – wenn sie überhaupt etwas zur Seite legen können. Dazu kommt, dass die Leitzinsen zentral vorgegeben werden. Fehlallokationen mit billigen Krediten werden dadurch erst möglich. Ich kann nur jeder Leserin als Bettlektüre das „Schwarzbuch der Steuerzahler“ empfehlen. Doch Vorsicht: du könntest danach Probleme beim Einschlafen bekommen.
Am freien Geldmarkt würden die Zinsen für geliehenes Geld höher sein, weil Zahlungsausfälle eingepreist werden müssten.
Bitcoin bietet ein alternatives Geld, ohne eingebaute Inflation und mit einem natürlichen Marktzins. So wird langfristig eine schonende Umgangsweise mit Ressourcen unterstützt. Ganz ohne Zwang.
Was ist deine Meinung zu Bitcoin: Klimakiller oder Klimaretter? Schreib mir das in die Kommentare.
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