Was bleibt vom 5. Blockchain-Roundtable im Bundestag zum Thema: „Bitcoin – ein besseres Geld“? Meine wichtigsten Erkenntnisse teile ich in diesem Artikel. Dabei verrate ich auch Learnings, die insbesondere Frauen helfen können, sich auf die Bühne für Bitcoin zu wagen.
Bitcoin ist unpolitisch. Ein dezentrales, globales Netzwerk, das unabhängig von Staaten und politischen Entscheidungen funktioniert. Doch gerade deshalb wird aktuell in mehreren Ländern – darunter Tschechien, Polen, die USA – überlegt, Bitcoin als Teil der Währungsreserven aufzunehmen. Da darf Deutschland nicht fehlen, meint die FDP und nimmt das Thema in ihren Wahlkampf.
Warum dieser Schritt? Bestimmt, weil man kryptoaffine Wählerschaften damit ansprechen kann. Immerhin besitzen in Deutschland ca. 15 % der Bevölkerung Kryptowährungen. Für Parteien wie die FDP, die vor der Bundestagswahl am 23. Februar um jede Stimme kämpft, wäre dies eine willkommene Gelegenheit, neue Wählergruppen zu gewinnen.
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Warum ich am Blockchain-Roundtable teilgenommen habe
Ich wollte bei diesem Panel ein Zeichen setzen: Bitcoin steht nicht nur für Wertzuwachs, sondern auch für Selbstermächtigung und Unabhängigkeit. Gleichzeitig wollte ich zeigen, dass die Bitcoin-Community nicht nur aus Männern besteht. Frauen gewinnen zunehmend an Bedeutung und bringen eine eigene Perspektive in die Diskussion ein.
Das Feedback aus dem Publikum war gemischt: Während von den einen unser Einsatz gelobt wurde, kritisierten einige, dass wir zu emotional argumentierten. Das zeigt mir erneut, wie sehr die technische Innovation polarisiert.
Frank Schäffler weiß, was Bitcoin bedeutet
Zum Auftakt sprach Frank Schäffler: bei seiner Entdeckung von Bitcoin vor über 10 Jahren war er schnell überzeugt von der bahnbrechenden Innovation eines privaten Geldes. Direkt vom Gründer von bitcoin.de wurde ihm das damals erklärt. Meine Interpretation von seiner Geschichte ist, dass er sich – wie viele frühe Bitcoiner – heute ernüchtert zeigt. Bitcoin wird kaum als Zahlungsmittel genutzt, sondern vor allem als Wertspeicher. Viele Bitcoiner heute glauben an das Narrativ des digitalen Goldes und HODLn, anstatt Alltägliches damit zu kaufen.
Das Steuerrecht trägt dazu bei: Gewinne aus Bitcoin-Verkäufen, die innerhalb eines Jahres erzielt werden, unterliegen der Einkommenssteuer (ab einer gewissen Freigrenze). Möchte man Bitcoin für den täglichen Bedarf nutzen, wäre eine aufwendige Dokumentation erforderlich. Schäffler plädiert dafür, diese Regelungen zu vereinfachen, um Bitcoin als Zahlungsmittel zu etablieren.
Ob man das jetzt gut findet oder nicht: Bitcoin wird derzeit von den meisten als digitales Gold oder unkorreliertes Asset und weniger als Zahlungsmittel gesehen. (Siehe Grafik oben von Nic Carter). Und vielleicht ist das auch in Ordnung so. Das drängendste Problem ist die Entwertung unseres Geldes. Genau hier könnte Bitcoin eine wichtige Rolle spielen.
Aus dem Publikum meldet sich jemand. Ein Anwalt im Steuerrecht. Er meinte, dass, wenn Bitcoin tatsächlich für alltägliche Ausgaben benutzt werden würde, dann könnten auch die Steuern wegfallen. Es gäbe da einen Passus im Gesetz. Ich nehme an, ähnlich wie bei Gold. Das konnte ich jetzt nicht verifzieren, es klang jedoch plausibel.
Christian Lindner unterscheidet nicht zwischen Bitcoin und Krypto
Im Publikum kam die Frage auf, warum Christian Lindner nicht ausschließt, dass andere Krypto-Coins in die Währungsreserve genommen werden. Nur Bitcoin ist dezentral und unpolitisch, während die meisten anderen Kryptoprojekte von Organisationen gestartet werden und politische Interessen verfolgen.
Lindner meinte daraufhin, dass hier und heute zuerst geklärt werden muss, WARUM die deutsche Währungsreserve mit Krypto diversifiziert werden sollte. Nach der Wahl können wir gemeinsam besprechen, WIE wir das umsetzen.
Das zeigt mir, dass Lindner Bitcoin nicht verstanden hat und sich möglichst viele Türen offen lassen möchte, um keinen Wähler zu verlieren. Bitcoin ist ein „Warum“, also eine Finanzrevolution, kein Teil des „Wie“, also eine Diversifikation des Krypto-Portfolios.
Bitcoin-ETFs in Deutschland?
Ein weiteres Thema war die Einführung von Bitcoin-ETFs in Deutschland, für die sich die FDP stark macht. Derzeit gibt es nur ETNs (Exchange Traded Notes), da ETFs laut UCITS-Richtlinie der EU diversifizierter sein müssen. Vermutlich ist es das Ziel der EU, uns mit dieser Richtlinie zu schützen. Doch wie bei Micar-Regulierung, bewirkt sie genau das Gegenteil: Die Vermögenswerte in ETNs gelten nicht als Sondervermögen und sind bei einer Insolvenz des Anbieters nicht geschützt. Zudem sind sie teurer und weniger liquide. Zwar sind viele ETNs physisch hinterlegt, und bei einigen ist sogar eine Auszahlung auf das eigene Wallet möglich. Aber ich sehe keinen Grund, warum die günstigeren und sichereren Bitcoin-ETFs nicht auch in Deutschland erhältlich sein sollten.
Im übrigen empfehle ich, sobald man etwas Erfahrung gesammelt hat, die Selbstverwahrung der privaten Bitcoin-Schlüssel – ohne Institution. In dem Artikel erfahrst du, wie du das umsetzen kannst.
Was ich an Christian Lindners Rede positiv fand: Sollte die FDP in die Regierung kommen, wird sie sich für eine Steuerbefreiung auf die Gewinne nach einem Jahr für alle Vermögenswerte – also auch ETFs oder Rohstoffe und so weiter – einsetzen. Nur unabhängige, mündige Menschen, die eigenverantwortlich für ihr Alter vorsorgen können, sind Garant für eine stabile Gesellschaft.
Bevor die Paneldiskussion begann, ist er wieder gegangen.
Es herrscht eine angespannte Stimmung beim Blockchain-Roundtable
Vielleicht war das nur vor der Wahl so. Ich vermute aber, dass es immer so ist: Es herrscht eine angespannte Stimmung. Im Publikum kursierten Gerüchte, dass Journalisten unter falschen Namen anwesend seien. Alle achten sehr auf das, was sie sagen.
Vor mir auf dem Tisch war ein auffälliger roter Knopf mit der Aufschrift: „Notfall: Medienampel“ – vermutlich, um alle Mikrofone auf einmal stummzuschalten. Ich konnte mich nur schwer zurückhalten, ihn zu drücken, um herauszufinden, was passiert.
Joana Cotar im Publikum: Eine unerwartete Wendung
Ein bemerkenswerter Moment war die Anwesenheit von Joana Cotar im Publikum. Ursprünglich schien es unsicher, ob die Bitcoinerin aufgrund organisatorischer Hürden teilnehmen könne. Ihre Anwesenheit wurde von den Bitcoinern als starkes Zeichen wahrgenommen: Für den Mut, trotz Hindernissen Position zu beziehen.
Tipps für Frauen als Speaker
Ein Auftritt als Speakerin kann einschüchternd wirken. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum noch so wenige Bitcoinerinnen auf der Bühne stehen.
Vielleicht entscheidest du dich dafür, mehr Präsenz für Bitcoin zu zeigen. Dann helfen dir meine Learnings:
- Sitzplatz: Rutsche nach vorne an den Tischrand, um vor allem vor den Kameras präsent und selbstbewusst zu wirken. Ich bin etwas zurückgerutscht, damit die anderen Panelisten besser an mir vorbeisehen können. Das war ein Fehler. Wir Frauen sind häufig ohnehin die Kleinsten in einem Panel. So wirkte ich gleich noch kleiner auf den Fotos.
- Kleidung: Ziehe etwas Auffälliges an, am besten in orange. Zuerst dachte ich, das ist etwas albern. Aber das Feedback war positiv, ich wurde rasch wiedererkannt und auf den Fotos sieht es richtig gut aus.
- Storytelling: Bereite Geschichten vor, die deine Botschaft verstärken. Nicht jede Frage muss konkret beantwortet werden. Nutze die Zeit zu sprechen auch, um diese besonderen Geschichten zu erzählen.
- Selbstdarstellung: Achte darauf, wie du dich selbst darstellst, auch bei informellen Gesprächen mit dem Publikum. Oft werden genau die Worte verwendet für ein Social-Media-Post und bestimmen den Eindruck. Ich meinte beispielsweise, dass ich mit mehr Übung wohl mehr Rede-Anteil beim nächsten Panel erreichen kann. Das wurde zitiert und wirkte, als wäre ich ein Junior-Panelist.
- Nach dem Panel: Bleibt direkt nach der Diskussion vor Ort. Hier entstehen oft die besten Fotos und Netzwerkmöglichkeiten. Beim Selfie von Marc Friedrich mit der meisten Reichweite, war ich gerade nicht zugegen.
Ergebnisse des Blockchain-Roundtables
Was bleibt von dem Bitcoin-Roundtable? Ich befürchte nicht viel. Eine wahrhaft libertäre Partei, die zu ihren Werten steht, was auch kommen möge, ist mit einzelnen Mitgliedern wohl möglich. Jedoch nicht mit der Spitze. Aber welche Alternativen sind wirklich dem freien Markt zugetan?
Am Ende schenkte Frank Schäffler jedem Panelisten das Buch „Der Weg zur Knechtschaft„* von Friedrich A. Hayek. Ich kann nicht sagen, ob die FDP unsere Argumente gehört hat. Jedenfalls liest Frank Schäffler gute Bücher.
Was war dein Eindruck von der Veranstaltung? Schreibe das gerne in die Kommentare!
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